Garni, Geghard & Chor Virap

Eine Rundfahrt von Jerewan zum antiken Tempel von Garni, zum Höhlenkloster Geghard und zur (möglichen) Traumkulisse von Chor Virap führt vorbei an Geschichte und Geschichten, an Stätten alten Christentums und den Fotomotiven der Gegenwart.

Das Höhlenkloster Geghard.

Das Höhlenkloster Geghard, das jährlich tausende Besucher anzieht, soll schon zu Beginn der Christianisierung im 4. Jahrhundert gegründet worden sein. Auf der Anfahrt von Jerewan werden die weichen Hügel schroffer, doch am Ende der Azat-Schlucht wartet eine UNESCO-Weltkulturerbestätte Das Kloster gehört zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Armenien, seine Muttergotteskirche (Kathogike) ist eine Kreuzkuppelkirche mit vier kleinen Eckkapellen. Innen sind sie reich verziert mit Motiven aus Tier- und Pflanzenwelt. Man stößt in den Wandverzierungen auch auf zwei angekettete Löwen und einen Adler, der ein Kalb trägt: Es sind die Wappentiere der Familie Proschjan aus dem 13. Jahrhundert. Zahlreiche Nebenkapellen und Grablegen befinden sich in den Höhlen neben der großen Kirche, was den Besuch auch für Kinder spannend macht.

Der antike Tempel von Garni.

Nur ein paar Autominuten talabwärts thront der heidnische Tempel von Garni über dem Flusstal, doch engagierte Spaziergänger nehmen den Fußweg durch die Basaltschlucht. Nach einer Stunde erreicht man das Bauwerk, das wurde vermutlich im 1. Jahrhundert n. Chr. von König Tiridates I. erbaut worden war. Der Begründer der armenischen Arsakiden-Dynastie hatte es wahrscheinlich der Gottheit Mihr (auch Mithras) geweiht. Anders als andere griechisch-römische Kultstätten besteht der Tempel aus Basalt. Auf dem Areal förderten archäologische Ausgrabungen ganze sechs Siedlungsschichten zutage, was für eine lange Geschichte des Ortes spricht. Von einigen Kirchen, die nach der Christianisierung neben dem Tempel gebaut wurden, sind heute nur noch als Ruinen erhalten. Der atemberaubende Blick über die Schlucht und die umgebende Landschaft machen Garni zu einem Muss für Armenien-Reisende.

Ein Geheimtipp für Paare und alle, die einfach nur eine romantische Aussicht genießen wollen: Der Tscharents-Bogen, benannt nach dem berühmten armenischen Schriftsteller, gibt den Blick auf den Berg Ararat frei. Auf halber Strecke zwischen Garni und Jerewan lohnt sich hier eine kurze Vesperpause.

 

Die letzte Station auf dieser Route ist Chor Virap (Khor Virap; armenisch „tiefes Verlies“), das südlich von Jerewan an der Grenze zur Türkei liegt, am Fuße des Ararat und mit einer ausgezeichneten Sicht – an klaren Tagen! Die Chancen sind nicht immer gleich. An dieser exponierten Stelle verbrachte der Hl. Gregor seine Jahre der Gefangenschaft. Der Hügel, auf dem heute ein kleines Kloster aus dem 17. Jahrhundert mit einigen deutlich älteren Kirchen steht, ist seit der finalen Grenzziehung zwischen der Türkei und der Sowjetunion 1920 der dem Ararat am nächsten gelegene Ort Armeniens.

Unsere Empfehlungen:

  • Je nach Jahreszeit: Auf dem Weg frisch geerntete Walnüsse oder Aprikosen kaufen.
  • Einen Grillnachmittag in Garni verbringen.
  • In den 6,5 Meter tiefen Kerker von Chor Virap hinuntersteigen.