Von der traditionellen Duduk-Flöte zu den Symphonien von Chatschaturjan: Musik und Gesang spielen in Armenien seit jeher eine wichtige Rolle. Lasst Euch auf
einer musikalischen Reise zwischen Sevan-See und Ararat bezaubern.
Die armenische Hauptstadt Jerewan ist nicht nur die Stadt der Tanzenden Fontänen, sondern auch Heimat einer Oper, einer Philharmonie und mehrerer Musikschulen. Jedes Jahr finden mehrere Musikfestivals statt und in den Parks kann man mit etwas Glück auch internationalen Straßenmusikanten begegnen. Die armenische Musik selbst schöpft aus einem großen Repertoire vorderasiatischer Instrumente mit langer Geschichte: So wurde etwa die Duduk-Flöte, das "Aprikosenrohr", schon zur Herrschaft des Königs Tigranes II. im ersten vorchristlichen Jahrhundert gespielt. Die vielseitige Musikkultur des Landes ist außerdem geprägt von kirchlicher Liturgie, Balladen der fahrenden Sänger und schwermütigen Volksliedern. Unter den Aschugen, den fahrenden Sängern, ist Sayat Nova (1712-1795) der bekannteste. Straßen in vielen Städten sind nach dem Dichter benannt, der auch eigene Lieder komponierte und die Kamantsche spielte, ein persische Stachelgeige. Im 20. Jahrhundert hat Armenien ebenfalls bedeutende Persönlichkeiten der Musik hervorgebracht, allen voran Aram Chatschaturjan (1903-1978). Er gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der Sowjetunion, seine Musik ist vor allem von der armenisch-georgischen und kaukasischen Volksmusik beeinflusst. Auch Arno Babadschanjan (1921-1983) orientierte sich zunächst an der Volksmusik, öffnete sich aber ab dem Ende der 1950er Jahre auch für musikalische Neuerungen. In Jerewan wird den Komponisten des Landes an zahlreichen Plätzen mit Statuen und Skulpturen gedacht. In der jüngeren Vergangenheit haben sich immer wieder auch westliche Interpret*innen wie z.B. System Of A Down (2015) oder 50 Cent (2022) nach Armenien verirrt, wo sie vom örtlichen Publikum mit Begeisterung empfangen wurden.